Samstag, 30. Januar 2010

Tabuthemen für Blogs

Worüber ich bitte in keinem Blog und keiner Kolumne dieser Welt mehr etwas lesen möchte:
  • Bedienungsanleitungen, die schlecht aus dem Asiatischen übersetzt wurden (mit vielen "unglaublichen" und "witzigen" Beispielen)
  • Unterschichten-Fernsehen (sogenanntes "Reality-TV" und "Dschungel-Mongo sucht Super-Bauer"-Soaps)
  • Frauen und Schuhe
  • Männer und Autos/Fußball
  • Frauen und Bedienungsanleitungen, die schlecht aus dem Asiatischen übersetzt wurden
  • Frauen und Männer (wenn Mario Barth darin erwähnt wird)
  • Models und Magersucht 
  • Zitate von Fußballern
  • Themen, über die man in Blogs nichts mehr lesen möchte
Liste wird fortgesetzt …

Wieso heißt das Ding hier "IT-Blog"?

"Hier geht's bislang ja gar nicht um IT?" fragt der naseweise Rezipient.

  1. Heißt die URL dieses Blogs ja "zb-it-blog", also "zum Beispiel IT-Blog", was man mit "es geht also auch um andere Dinge" umschreiben könnte. Dass "zb" aber auch die Initialen des Autors sind, bietet eine geradezu atemberaubende Doppeldeutigkeit.  Und dass das "zb" nur deswegen vor "it-blog" steht, weil die Adresse "it-blog" schon vergeben war, muss ja keiner wissen und geht auch niemand etwas an
  2. "IT" steht nicht nur für "Informationstechnik" sondern auch für "it", also "es". "THIS IS IT" ist der Titel des posthum veröffentlichten Michael-Jacksons-Films (der übrigens genauso künstlich zusammen geschnippelt wurde wie sein Protagonist) - und das bedeutet ja schließlich auch nicht "Das ist Informationstechnologie"
  3. Halte ich gar nichts davon, meine Absichten zu erklären, das sollen Leute wie Wolfgang Niedecken machen (obwohl, vielleicht lieber doch nicht!)

Donnerstag, 28. Januar 2010

Die Saunadeppen-Falle

Vorgestern war ich mit meinem Freund D. (nein, er heißt nicht "Detlef" und ja, er ist wirklich "nur" ein Freund) in einer "Erlebnis-Therme". Ich hielt es für clever, einen freien Wochentag dafür zu nutzen, denn da "ist es dann ja nicht so voll".

Das stimmte auch, allerdings waren trotzdem wieder jede Menge Sauna-Deppen unterwegs. "Sauna-Deppen" erkennt man unter anderem daran, dass sie (im Gegensatz zu Kino-Deppen und Flugzeug-Deppen) nie alleine auftreten, sondern immer im Rudel. Dabei kann es sich auch um ein kleines Rudel handeln, 2 Deppen reichen bereits, Hauptsache die Rangfolge ist klar.

Weitere Erkennungsmerkmale beispielhaft angeführt:

  • D. steht vor einem Spiegel, um seine Kontaktlinsen einzusetzen. Ein Sauna-Depp stellt sich neben ihn, blickt in den Spiegel und sagt laut: "Schöne Bilder haben die hier hängen". D. reagiert, wie man es bei Sauna-Deppen immer tun sollte, nämlich: gar nicht. Und hier erkennt man den Sauna-Deppen, denn damit kann er nicht umgehen. Man merkt, wie seine Synapsen verzweifelt versuchen, etwas Ähnliches wie Geist zu zünden, ehe er "Ich mein den Spiegel hier. Haha!" absondert

  • Ich stehe hinter der gelben Linie ("Streifen" trifft es eher), die die Raucherzone im Außenbereich markiert und rauche. Zwei noch nicht als solche geoutete Sauna-Deppen stehen neben mir. Ein durchaus attraktiver weiblicher Gast gesellt sich dazu - nicht etwa, weil sie Wärme sucht (denn die würde sie ja eher im Innenbereich finden), sondern natürlich, um ebenfalls zu rauchen. Aber so natürlich ist das für Sauna-Deppen nicht. Wenn Blicke reden könnten, wäre es längst nicht mehr so still - aber glücklicherweise fällt ihnen keine verbale Eröffnung ein. Als die junge Dame ihre Zigarette ausdrückt und wieder Richtung Saunen wandert, rutscht sie auf dem vereisten Boden aus, fängt sich aber sofort wieder. Mit einem leicht verlegenen Lächeln tippelt sie von dannen. Genau 20 Sekunden später hat einer der beiden Sauna-Deppen endlich die Erleuchtung und ruft diese laut hinaus: "Fall ruhig, ich würd dich schon auffangen!" - gefolgt von einer ebenfalls mit etlichen Sekunden verzögerten Reaktion seines Bruders im Geiste  Bademantel: "Jaha, genau. Haha!"

  • Im Ruheraum hängt ein Schild: "Verehrte Gäste: Im Interesse aller Besucher bitten wir Sie, keine Liegen zu reservieren. Danke." Ich reserviere nicht, ich liege in einem angenehm dämmerigen Zustand vor mich hin. Plötzlich dringen Stimmen zu mir durch. "Die können echt nicht lesen, Mannomann!". "Ja, aber echt, dabei steht's hier doch". "GENAU, HIER STEHT'S DOCH!". Mein dämmeriger Zustand verflüchtigt sich genau wie die Ruhe, die bis eben herrschte. Drei schon etwas ältere Saunadeppen stehen kopfschüttelnd vor besagtem Schild und deuten wehklagend mit ihren Fingern auf 3 Liegen, auf denen sich zwar Handtücher, aber nicht deren Besitzer befinden. Der Rudelführer liest das Schild noch mal laut und deutlich vor, was zu erneuten Echos seiner Begleiter führt. Ich richte meinen Blick auf ein zweites Schild, welches ca. 50 cm neben dem Ersten hängt: "Verehrte Gäste: Dieser Raum soll der Ruhe und Entspannung dienen. Bitte nehmen Sie Rücksicht auf andere Besucher." Aber ZWEI Schilder zu lesen (und vor allem zu begreifen), überfordert Sauna-Deppen

  • Keine Sauna dieser "Erlebnis-Therme" ist identisch mit den anderen. Sie unterscheiden sich in Punkto ("in Punkto" ist eine selten dämliche Formulierung, die an die Wand gehört!) Temperatur, Größe, Licht und Platzierung ihrer Öfen. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Wenn der Aufguss naht, sind sie proppevoll (auch ein doofes Wort!), denn der Aufguss ist ja im Eintrittspreis enthalten, also nutzt man ihn auch. Zu verschenken hat man ja nichts. Normalsterbliche merken es, wenn die Kapazitätsgrenze eines Raumes erreicht ist, Sauna-Deppen nicht. Ich sitze bereits schon jetzt dichter an meinen jeweiligen Sitz-Nachbarn als es mir lieb ist und starre sehnsüchtig auf die noch offene Saunatür. Bald muss der Saunameister kommen, wird die Tür schließen und sein Werk beginnen. Aber nein, zwei Sauna-Deppen erscheinen: Mit gierigen Augen belästigen sie den Raum, versuchen eine Lücke zu erspähen, etwas Holz zwischen all dem Fleisch zu finden. Natürlich gibt es keine - "voll ist voll!". Aber was nicht passend ist, wird passend gemacht und so steuern sie auf mich zu: "Hier, bei Ihnen ist noch Platz, oder?". "Nein", antworte ich (überrascht, dass sie überhaupt fragen), "sorry, aber wir sitzen hier bereits sehr beengt." "Ach was, das kriegen wir schon", antworten die sich als solche entpuppenden Sauna-Deppen neben mir und rutschen mir noch näher, so dass sich ihre speckig-glitschigen Gesäße an meinem reiben. Ein krasser Gegensatz zu allen erotischen Erlebnissen meines bisherigen Lebens
Und hier kommt mir die Idee zur "Saunadeppen-Falle": Man hängt einfach an jede Sauna ein Schild mit der Aufschrift: "Nächster Aufguss in 5 Minuten". Dann wartet man kurz und schließt die Tür von außen ab.

Dies ...

... ist mein erster Blog-Eintrag.

Ich halte ihn für sehr gelungen, denn er ist kurz(weilig), grammati- und lexikalisch einwandfrei und erfüllt keine Erwartungen, die er nicht wecken kann.